Rückmeldungen aus den Bundesländern:

  • Auch in dieser letzten Projektphase waren alle SehgeschädigtenpädagogInnen, die momentan mit Kindern mit Blindheit bzw. Sehbehinderung im Burgenland arbeiten, bei den Unterrichtseinheiten anwesend. Da die meisten von ihnen keine Ausbildung in Orientierung und Mobilität haben, war die Anwesenheit bei den Unterrichtsstunden mit allen Kindern besonders wichtig.
  • Bei den Gesprächen mit den Eltern bzw. Großeltern der Kinder zeigte Juan viel Einfühlungsvermögen, erklärte ihnen aber auch mit Nachdruck, was ihre Kinder benötigen um selbständig zu werden.
  • Zusammenfassend wäre zu sagen, dass in den letzten zwei Jahren nicht nur Kinder mit Blindheit bzw. Sehbehinderung dazugelernt und profitiert haben, sondern auch LehrerInnen, Eltern, Großeltern, MitschülerInnen, DirektorInnen und viele andere beobachtende Personen!
  • Es hat sich gezeigt, dass eine laufende Schulung notwendig ist, denn dadurch können Korrekturen vorgenommen werden, der Anwendungsbereich kann erweitert werden und die Motivation selbständig die Technik auf hohem Niveau anzuwenden gesteigert werden.
  • Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass Juan Ruiz die Übungen so gestaltet, dass LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen hoch motiviert beim Training dabei sind, lustvoll mitarbeiten und sehr viel profitieren.
  • Beispiel
    Weg von der Schule zum Bahnhof und zurück
     
    Markanten Punkt am Zusammenstoß der beiden Straßen 
    (T-Kreuzung) definieren (Stelle zum Überqueren der Straße)
     Straßenüberquerung
     Zwischenräume zwischen Plakatwänden finden „klicken“
    Lärmschutzwände - näher/weiter weg „klicken“
    Neue Begriffe: Plakatwand, Lärmschutzwand - erkunden
    In der Mitte des Gehsteiges gehen - nicht auf die Fahrbahn steigen – Gehsteigkante!!!
    Bahnhofshalle - Eingang finden – durchqueren – Ausgang zu den Bahnsteigen finden
    Neue Begriffe: Bahnsteig, Unterführung - erkunden
    Markanten Punkt auf dem Rückweg definieren (Stelle zum Überqueren der Straße)
    Nachbesprechung/Übungsaufgaben
  • Das Projekt “Autonomie durch Zungenschnalzen“ war in Oberösterreich ein großer Erfolg. Juan Ruiz, der in beeindruckender Weise seine Selbstständigkeit vorlebt, hat die SchülerInnen mit Blindheit bzw. Sehbehinderung begeistert und die Eltern überzeugt. Durch seine offene Art und seine Authentizität konnte er alle Kinder, auch Kinder mit Mehrfachbehinderung, schnell für sich gewinnen und einen guten Zugang finden.
  • Die pädagogische Arbeit der Sehbehinderten- und BlindenlehrerInnen bzw. LPF- und O&M LehrerInnen wurde wesentlich unterstützt und viel Überzeugungs-arbeit ist weggefallen.
  • Die Methode der Echolokalisation ist ja den SchülerInnen schon gut bekannt. Diesmal ging es vor allem darum, gemeinsam herauszufinden und zu besprechen, in welchem Ausmaß die Fertigkeiten der Echolokalisation schon gefestigt wurden und inwieweit sie von den einzelnen SchülerInnen in ihren Alltag integriert werden konnten.
  • Juan Ruiz hat uns allen viel auf den Weg mitgegeben, er hat uns die Klick-Sonar-Technik anschaulich, kompetent und lustig näher gebracht, ist dabei sensibel auf die unterschiedlichsten Menschen, ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten eingegangen, war für Kinder, Jugendliche und Erwachsene das beste Beispiel für die enorme Wichtigkeit der Mobilität im Leben eines Menschen mit Blindheit und hat uns gezeigt, wie selbständig und selbstsicher sich ein Mensch mit Blindheit fortbewegen kann und wie viel Nutzen man daraus ziehen kann.
  • Odilien-Institut und Regelschulen
    Trainingsorte: Odilien-Institut, Schulumgebung, Hauptbahnhof von Graz, Bim,  Innenstadt, Orientierung im Stadtpark, …
    Inhalte:
    Langstocktechnik, Hörübungen, Orientierung auf größeren Plätzen und am Bahnhof, Begriffsbildung, Gehen in einer belebten Straße, Verhalten an der Straßenbahnhaltestelle und in der Bim (Einstiegstelle, Fragen, …), …
  • Fachschule für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit
    Auch an diesem Termin haben wir es für unser Kollegium so gehalten, dass in jeder Trainingseinheit ein/e BegleitlehrerIn dabei war. Dadurch hat an den letzten beiden Terminen beinahe der gesamte Lehrkörper Einblick in die Arbeit mit dieser Technik bekommen.
    Juan hat stets auf die Bedürfnisse und Wünsche reagiert und arbeitete wieder individuell und einfühlsam mit den jeweiligen Jugendlichen.
    Im Gesamten kann ich bzw. können wir sagen, dass er unseren SchülerInnen, aber auch uns KollegInnen die „Sinne“ für diese Technik geschärft hat. Vor allem wir O&M-Trainer werden dadurch in Zukunft sicher nachhaltiger auf diese zusätzliche Möglichkeit der Orientierung hinweisen bzw. gezielter damit arbeiten.

  • Es ist eine einmalige Chance, Juan Ruiz in Österreich zu erleben und dass er speziell der Altersgruppe der schulpflichtigen Kinder zur Verfügung steht. Das Projekt des Bundesministeriums ist in Tirol gewürdigt worden durch die Eingangs- und Eröffnungsworte der Landesrätin Bauer und über die Abteilung der Jugendwohlfahrt, die die Öffentlichkeitsarbeit mit einem Beitrag im Radio unterstützt hat. Presseartikel wurden auf der Homepage platziert. Es sind Filme und Fotobücher entstanden. Unser Rap für die Abschlusspräsentation wurde auch beim „Eurovisions Youth Contest“ eingereicht und ging als Siegervideo im Bezirk hervor.
    Wir haben die Workshops für FrühförderInnen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Tirol und die ErzieherInnen des Internats St. Raphael, die die (Tages-) Betreuung der SchülerInnen der Landesblinden- und -sehbehindertenschule, geöffnet. Die beiden TrainerInnen für Orientierung und Mobilität nahmen ebenso an den Workshops teil. Einzel- und Gruppentrainings der mobil-integrativ betreuten SchülerInnen Tirols, Vorträge von Betroffenen und auch beim Elternnachmittag machte Juan eine gute Figur. Es war beeindruckend wie einfühlsam und kompetent Juan mit den Kindern arbeitete und welche Erfolge er in den zwei Jahren erreichte.
    Für uns in Tirol war die Zeit immer gut genützt. Von der Bergwanderung bis zum Schikurs im hintersten Ötztal haben wir viel Rahmenprogramm für unseren Juan geboten, um ihm so die Möglichkeit neben unheimlich Spaß auch Raum und Zeit für Erholung zu gönnen.
    Fazit: Wir sind dankbar, dass dieses Projekt beim Ministerium Gehör gefunden hat. Eine Chance auf einen Paradigmenwechsel in der Blindenpädagogik, bei dem wir dabei sein wollen. In der Hoffnung, dass dieses entfachte Feuer lange brennt, ist eine Fortsetzung in irgendeiner Form sehr gefragt.

  • Das Team des Vorarlberger Landeszentrums für Sehförderung und Blindenpädagogik betreut an ca. 40 Schulen Kinder und Jugendliche mit Sehschädigungen. Juan ist in seiner Flexibilität gefordert, denn auch er muss oft die Institution wechseln.
    Das Feedback aus den verschiedenen Schulen ist sehr gut, ein paar Rückmeldungen:
    Es gelingt Juan sehr schnell, Vertrauen zu Kindern und Erwachsenen aufzubauen und Zugang zu finden.
    SchülerInnen und Erwachsene sind beeindruckt durch seine Vorbildwirkung und seine positive Lebenseinstellung.

    Besondere Empathie beweist Juan im Umgang mit Kindern mit Mehrfachbehinderung, mit viel Gespür schöpft er aus allen alltäglichen
    Geräuschen und Materialien Ideen zur Umsetzung der Klick-Sonar-Technik.
    Mit großer Offenheit und Toleranz lässt sich Juan bei der Arbeit beobachten, sehr selbstsicher geht er seinen Weg und stellt sich anschließend allen Fragen und Diskussionen.
    Vor allem die Eltern sind sehr beeindruckt von Juans Persönlichkeit. Er macht ihnen Mut, das eigene Kind zur Selbstständigkeit anzuhalten und Freude am Entdecken zu entwickeln.
    Die Inhalte von Klick Sonar werden von den Blindenpädagoginnen in den schulischen Alltag integriert. Es ist von großem Vorteil, eine O&M Trainerin im Team präsent zu haben, die jederzeit für Fragen und Abklärungen zur Verfügung steht und durch ihre intensive Auseinandersetzung mit Klick-Sonar auf ständig wachsende Erfahrung zurückgreifen kann.
  • Insgesamt sehr gut, die Stimmung war gut, SchülerInnen, die noch nicht dabei waren, waren nach Skepsis begeistert; zuerst keine Lust zu Klicken, dann angewendet, Bäume gefunden.
    Eine Schülerin hat zum ersten Mal eine Runde um die Schulkreuzung gemacht.